Am 10.05.2014 kollidierten zwei Schiffe in der Kieler Förde auf Höhe Laboe, in Folge dessen Schweröl in Richtung Falkensteiner Strand und weiter in die Kieler Förde driftete. Dieses Übungsszenario galt es für verschiedene Einsatzkräfte von Feuerwehr und THW in mehreren Einsatzabschnitten abzuarbeiten. Der Ortsverband Kiel war mit über 42 HelferInnen aus dem Zugtrupp, den Bergungsgruppen sowie den Fachgruppen Wassergefahren und Ölschaden im Einsatz.
Höhepunkt der Übung war zweifelsohne die ca. 830 Meter lange Ölsperre, die von der Pier des Marinedepots Jägersberg bis zum Friedrichsorter Leuchtturm gezogen wurde, um im Realfall ein Ausbreiten des Öles bis in die Kieler Förde hinein zu verhindern. Ein Schleppverband nahm das Öl mit einer Sperre in U-Formation auf. Beteiligt waren die "Stint" und das Ölbekämpfungsschiff "Kiel". Die Freiwillige Eckernförde brachte zuvor rund um den Havaristen eine Ölsperre aus, um ein weitere Ausbreitung zu unterbinden.
Aber auch an vielen anderen Orten rund um die Kieler Förde wurde geübt. In Laboe schloß die Freiwillige Feuerwehr Marina-Wendtorf den Hafen, um eine mögliche Verschmutzung der Schiffe zu verhindern.
Die Freiwillige Feuerwehr Rendsburg und der THW-Ortsverband Eutin brachten am Westufer der Förde Deflektorsperren aus, um künstliche Sammelbereiche für das angedriftete Öl zu bilden. Im Einsatzfall könnte das aufgestaute Öl hier besser aufgenommen werden.
Der THW-Ortsverband Kiel hatte seinen Einsatzabschnitt am Fuße des Friedrichsorter Leuchtturms. Eine Ölsperre des Typs Strandwächter wurde an einem Strandabschnitt ausgebracht, der bei anlandigem Wind oder Hochwasser überspült wird. Und in der Bucht im Süden des Falckensteiner Strandes wurde das Öl mittels Saugschaufeln und Skimmern sowie Vakuumtank und Schlauchpumpen aufgenommen.
Hägglunds-Mehrzweckgeländefahrzeuge aus Kiel und Eutin brachten die notwendige Ausstattung in Wechselmulden oder auf Anhänger an den Strand. Anschließend mussten Sie durch den THW-Ortsverband Bad Segeberg in einer Fahrzeug-Dekontaminationsanlage gereinigt werden. Die zahlreichen Helfer, die im verschmutzten Bereich - dem sogenannten Schwarzbereich - eingesetzt wurden, mussten sich ebenfalls ein- und ausschleusen.
Der Einsatz von rund 200 Helferinnen und Helfern wurde an diesem Tag durch die Fachgruppe Führung / Kommunikation aus Flensburg geführt, die ihre Führungsstelle ohne direkte Sicht auf die Schadenslage hinter dem Deich aufgebaut hatten. Am Ende des Tages müssten die Beteiligten einstimmig feststellen, dass dies wohl bislang die größte Ölwehr-Übung rund um die Kieler Förde war.
An dieser Stelle möchten wir uns noch einmal ganz herzlich bei unserem Einsatzleiter Herrn Kaule vom LKN bedanken, der seine letzte Großübung vor seinem bevorstehenden Ruhestand organisiert hat. Mit der Plakette "Dank und Anerkennung" des Landesbeauftragten dankten die THW-Kräfte für jahrelange gute Zusammenarbeit.
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