Im Szenario dieser Ölbekämpfungs-Übung wurde angenommen, dass Schweröl nach einer Havarie in der Kieler Förde an die Küste geschwemmt wurde. Das ehemalige (und mittlerweile für die Öffentlichkeit freigegebene Gelände) des Marinefliegergeschwaders 5 diente als Übungsort. Ein Teil des Uferabschnittes besteht dort aus einem geschlossenen Deckwerk, an dem das Schweröl anhaften würde. Um eine erneute Verschmutzung des Wassers durch Wellenschlag zu verhindern, bestand die Aufgabe darin, das klebrige Öl vom Deckwerk zu entfernen, aufzunehmen und an Land
zwischenzulagern. Angesichts der steilen Böschung stellte diese Aufgabe eine besondere Herausforderung dar.
Zu diesem Zweck wurde eine Böschungsölsperre ausgebracht, um einen Uferbereich abzutrennen und ein "Sammelbecken" für die Ölaufnahme zu schaffen. Die hierfür notwendigen Gerätschaften mussten mit einem Kran an die Bekämpfungsstelle transportiert werden. Die Reinigung der Deckwerkssteine erfolgte mittels Hochdruckreiniger. Innerhalb des mit der Ölsperre abgetrennten Bereiches, wurde ein Wehrskimmer zu Wasser gelassen, der das aufgenommene Öl mit einer Schlauchpumpe von der Oberfläche absaugte. Die Zwischenlagerung erfolgte an Land in einem selbstaufrichtenden Auffangbehälter mit 15 Kubikmeter Inhalt.
Eine angenommene Verletzung eines Helfers am Fuße des Deckwerkes erforderte die schnelle Versorgung und Bergung. Mittels Schleifkorb wurde er aus dem Gefahrenbereich gebracht. Da es sich um eine Geräteübung handelte, wurde auf die beim Ölbekämpfungseinsatz notwendige Schutzausstattung und einer Dekontaminationsstation verzichtet.
Im Einsatz waren insgesamt 15 Helferinnen und Helfer. Dabei wurde die Fachgruppe Ölschaden durch Kräfte aus den Bergungsgruppen und der Grundausbildungsgruppe unterstützt. Die Übung wurde durch die Sachbearbeiterin Schadstoffunfallbekämpfung des Landesbetriebes für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz des Landes Schleswig-Holstein beobachtet.